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Die Bergbahn

von Ödön von Horvath

Eine Gruppe Arbeiter baut unter größten Strapazen im Hochgebirge die Trassen für eine Bergbahn. Ihr Ingenieur, ein fanatischer Technokrat, weiß, wie unverantwortlich es ist, trotz Schlechtwetter weiterzuarbeiten. Ihn treibt der Ehrgeiz, sein Werk als Wunder der Technik dennoch möglich zu machen. Zugleich steht er unter dem Druck des Aufsichtsrates, der Menschenleben riskiert, um Zeit und vor allem Baukosten zu sparen. Als der Neuankömmling Schulz verunglückt, verweigern die Kameraden die Weiterarbeit. Dramatisch spitzt sich die Auseinandersetzung zu. Das Leben der Arbeiter scheint eine unaufhörliche Notwehrsituation zu sein. Der Macht des Geldes haben sie nichts entgegenzusetzen, als ihre Arbeitskraft. Und selbst diese wird nicht entsprechend honoriert. Die Obrigkeit ist Erfüllungsgehilfe eines unmenschlichen Systems: Zuerst kommt für die kleinen Leute die Pflicht und dann kommt noch Ewigkeiten nichts! ‚Man wirft mir vor, ich sei zu derb, zu ekelhaft, zu unheimlich, zu zynisch und was es dergleichen noch an soliden, gediegenen Eigenschaften gibt – und übersieht dabei, dass ich doch kein anderes Bestreben habe, als die Welt so zu schildern, wie sie halt leider ist. Und dass das gute Prinzip auf der Welt den Ton angibt, wird man wohl kaum beweisen können – behaupten schon!‘ Ödön von Horvath

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